Akupunktur
1. Klassische Akupunktur
Die Akupunktur ist seit über 3000 Jahren ein bewährtes Heilverfahren in der Traditionellen Chinesischen
Medizin (TCM). Ihre Wirksamkeit ist heute, auch in der westlichen Welt, durch zahlreiche Studien belegt. Die mit ihr erzielten Erfolge bei der Behandlung unterschiedlichster Krankheiten, hat sie in
den letzten Jahren immer populärer gemacht.
Neben Bereichen wie der Kräuterheilkunde und Tuina(Massage) gehört die Akupunktur zu den wichtigen Behandlungsmethoden. Ergänzt wird sie unter anderem durch Qi-Gong, die Chinesische Ernährungslehre,
sowie allgemeine Anleitungen zu einem gesunden Leben.
Akupunktur behandelt Krankheiten durch Stechen bestimmter Punkte des Körpers mit sterilen Einwegnadeln. Die Nadeln bleiben 25-30 Minuten im Körper und können durch Heben, Senken oder Vibration
manipuliert werden. Durch die Stimulierung der Akupunkturpunkte und Meridianen werden Blockaden aufgelöst
und die Zirkulation in den Meridianen gleichmäßig gefördert.
361 Akupunkturpunkte liegen auf den äußeren Verläufen der 12 Hauptmeridiane und der beiden außerordentlichen Meridiane (Lenkergefäß-Du Mai und Konzeptionsgefäß -Ren Mai). Laut offiziellen
Nummerierungssystem gibt es zusätzlich 48 Sonderpunkte ohne Meridianbezug.
2.Laserakupunktur
Seit Ende der 60er Jahre werden in China Lasergeräte zur
medizinischen Behandlung, vor allem in der Wundheilung, eingesetzt.
Mit der Zeit stellte man fest, dass mit diesen, speziell für die Humanmedizin entwickelten Behandlungslasern, eine ähnliche Wirkung erzielt werden kann, wie mit der klassischen Akupunktur.
Dieses Verfahren der Laserakupunktur kennt die Fachwelt schon seit über 20 Jahren. Über eine Glasfaseroptik wird das Laserlicht auf die zu aktivierenden Akupunkturpunkte geleitet.
Dieser modulierte Laserstrahl dringt in das Gewebe ein und stimuliert so die Punkte.
Da die Behandlung mit Laserlicht berührungs- und somit schmerzfrei ist, eignet sie sich besonders für schmerzempfindliche Patienten und für Kinder.
Neben der sogenannten Akupunkturwirkung zeichnet sich die Laserakupunktur noch durch folgende Wirkungen aus:
a) Unterstützung der Zellregeneration, und der Heilung von verletztem Gewebe.
b) Regeneration von Nervenverbindungen und Heilung von Knochen.
c) Förderung und Regulierung der biologischen Funktionen des Gewebes, der Organe
und des gesamten Organismus.
d) Förderung der Immunfunktion der Zellen und der Körpersäfte, und Unterstützung der entzündungshemmenden Wirkung.
Viele orthopädische, neurologische und internistische Erkrankungen werden mit der Laserakupunktur erfolgreich behandelt.
Ebenso erfolgreich wird sie auch bei HNO-Indikationen und Allergien, sowie zur Raucher-
entwöhnung angewendet.
In manchen Fällen ist die Laserakupunktur jedoch nicht so wirkungsvoll wie die klassische Akupunktur.
Bei Ischiasschmerzen z.B. ist die Wirkung der Nadeln heilsamer, da sie tiefer in das Gewebe eindringen können als der Laserstrahl.
Darum wird die Laserakupunktur die klassische Akupunktur nicht völlig ersetzen können, stellt aber für obige Anwendungen eine wirksame und sanfte Alternative dar.
3.Bauchakupunktur
Die Anfänge der Bauchakupunktur liegen zwar schon lange zurück, aber erst in den
70er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde sie wiederentdeckt, weiterentwickelt und vor 10 Jahren durch die staatliche Behörde für Traditionelle Chinesische Medizin der Volksrepublik China offiziell
als Therapieform anerkannt.
Aufgrund ihrer guten Wirkung, und der Tatsache, dass sie sich besonders für schmerz- empfindliche Menschen eignet, ist die Bauchakupunktur inzwischen in China bei den Patienten sehr beliebt und hat
sich sehr schnell verbreitet.
In der chinesischen Medizin wird der Bauchnabel als „Palasttor des Geistes“ bezeichnet und spielt eine wichtige Rolle.
Trotz der Durchtrennung der Nabelschnur nach der Geburt, ist der Bauchnabel immer noch die zentrale Schaltstelle, durch die die Lebensessenz, das Qi, der Geist und das Blut fließen.
Darum wird der Bauchbereich (ähnlich der Ohrmuschel bei der Ohrakupunktur) als Reflexzone gesehen, deren Behandlung sich auf den ganzen Körper auswirkt.
Durch die Akupunktur der Bauchpunkte können die Funktionen des Körpers geregelt, bzw. Funktionsstörungen beseitigt werden. Hierbei wird der Bauchraum dreidimensional gesehen, d.h., für die Behandlung
einer Störung ist nicht nur die Position des entsprechenden Akupunkturpunktes wichtig, sondern je nach Indikation wird auch die Einstichtiefe verändert.
4.Ohrakupunktur
Bei der Ohrakupunktur werden die Krankheiten durch die
Stimulierung bestimmter Akupunkturpunkte an der Ohrmuschel behandelt. Diese Methode der Behandlung wurde bereits im Buch Nei Jin (500 bis 300 v. Chr.) und in anderer medizinischer Literatur der
folgenden Dynastien beschrieben.
In der traditionellen chinesische Medizin wird das Ohr nicht als getrenntes Organ angesehen, sondern gilt als eng verbunden mit den Meridianen, Nebengefäßen und Organen.
Unter normalen Bedingungen werden eine relative Balance und eine Koordination unter den physiologischen Funktionen der verschiedenen Körperteile aufrecht erhalten. Wenn eine Störung der Balance und
der Koordination vorliegt und eine Stauung in den Meridianen auftritt, können die Reaktionen auf diese Störung an den entsprechenden Gebieten der Ohrmuschel aufgedeckt werden. Krankheiten der
verschiedenen Körperteile können durch das Stechen der entsprechenden Ohrmuschelpunkte geheilt werden. Dieses Stechen fördert die freie Zirkulation von Qi und Blut in den Meridianen und Nebengefäßen
und reguliert die Funktionen der Organe.
Die zu behandelnden Punkte machen sich normaleweise dann schmerzhaft bemerkbar, wenn eine Störung des entsprechenden Organs oder des Muskel-Skelett-Apparates vorliegt. Diese Störung kann sowohl
organisch wie auch funktionell sein. Die Akupunkturpunkte am Ohr werden mit speziellen, dünnen Akupunkturnadeln oder mit Dauernadeln in Form von Kräutersamen oder Mininadeln behandelt.