Chinesische Kräuter zur äußerlichen Anwendung
Die frühesten Beschreibungen über die äußerliche Anwendung von Heilkräutern fand man 1974 im berühmten
Mawangdui-Grab in China. Diese über 2000 Jahre alten Dokumente beschreiben eine Behandlungsmethode, bei der Kräutermischungen auf Akupunkturpunkte aufgebracht werden.
Über die Jahrhunderte ist diese Behandlungsmethode weiterentwickelt und verfeinert worden, und wird bis heute in der chinesischen Medizin angewendet, da sie besondere Vorteile birgt:
a. zahlreiche Anwendungsgebiete
Diese Behandlungsmethode ist für fast alle Krankheiten geeignet, die auch mit Akupunktur oder Kräutern behandelt werden.
b. die Behandlungen sind einfach durchzuführen
Eine speziell zubereitete Kräutermischung wird in Pulverform, mit einer entsprechenden Trägersubstanz, auf die Akupunkturpunkte aufgetragen und mit einem Pflaster befestigt.
Diese Pflaster werden dann nach einigen Stunden vom Patienten selbst entfernt.
Bei dieser Therapieform kommen keine Nadeln zum Einsatz.
c. sehr gute Wirkung
Die Wirkstoffe der Kräuter werden vom Körper direkt durch die Haut und den Akupunktur- punkt aufgenommen und über den zugeordneten Meridian an die erkrankten Organe oder Nerven weitergeleitet.
Die Wirkung der Kräuter ist so viel unmittelbarer als bei der inneren Anwendung durch Kräutersuds.
Bei den Patienten wird so eine doppelte Wirkung erzielt, nämlich die Wirkung der Kräutermischung, und die Aktivierung des Akupunkturpunktes.
d. kaum Nebenwirkungen
Da die Kräuter äußerlich angewendet werden, ergeben sich besonders bei Kindern und älteren Menschen keine Belastung der inneren Organe.
Dadurch, dass die Kräuter direkt auf die Haut aufgebracht werden, ist es jedoch möglich, dass empfindliche Menschen darauf reagieren. Die Reaktionen sind jedoch unterschiedlich und können als Rötung,
leichter Juckreiz oder kleine Bläschen in Erscheinung treten.
Diese Reaktionen sind harmlos, und kann sie leicht mit Salbe mildern.
e. Sondermethoden
Es gibt zwei Behandlungsformen, die eine besonders lange Wirkzeit haben:
i. „San Fu Jiu“ (Mittsommer Kräuterpflaster-Therapie)
ii. „San Jiu Jiu“ (Mittwinter Kräuterpflaster-Therapie)
Bei diesen Behandlungsformen werden die Wechsel der Jahreszeiten mit berücksichtigt. Die Kräuterpflaster werden an jeweils drei bestimmten Daten im Sommer und im Winter angebracht und haben dadurch
sowohl eine heilende, als auch eine vorbeugende Wirkung.
Besonders Allergien und Erkrankungen des Atmungssystem, wie z.B. Erkältungen, Bronchitis, Asthma etc. können so erfolgreich behandelt werden.